Wohnhäuer eines Industriedorfs
Auf der Rückseite der Großen Straße, in der Kleinen Straße und Unterm Diek, finden sich dann ein bisschen Gartenland für die Selbstversorgung sowie Schuppen für Geräte und Kleinviehställe. Auch in anderen Teilen des Ortes gibt es ähnliche Häuser mit kleinen Hofstellen. Die Hintergründe zur Siedlung sind noch weitgehend unerforscht.
An dem Kirchplatz beziehungsweise dem Beginn der Großen Straße in Hohenofen beginnt auch die Alte Chaussee nach Sieversdorf. Sie war die Vorgängerin der im 19. Jahrhundert als moderne Chaussee errichteten Neustädter Straße. Zum Ensemble gehört außerdem die Villa des Direktors der Papierfabrik in der Neustädter Straße 22. Schräg gegenüber des Werkes steht es auf dem Hügel zwischen den Filterteichen und der Kirche. Bemerkenswert ist zudem das kleine Fachwerkhaus am Zaun der Papierfabrik, Am Goldgraben 2. Das ehemalige Wohnhaus ist nach bisherigen Erkenntnissen sogar älter als die 1836 gegründete Papierfabrik.
Schließlich gibt es ein für die Geschichte wichtiges Manufakturgebäude in Hohenofen: das Haus der Poliermühle am Dossewall 2a. 1712 hatte Henri de Moor in Hohenofen für die Neustädter Spiegelmanufaktur eine Poliermühle errichten lassen. Die Besitzer der Poliermühle wechselten mehrfach, ehe sie 1880 – zusammen mit der Spiegelmanufaktur den Betrieb einstellte.
Text: Sven Bardua